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Böser Trick: Londoner Restaurantkette streicht Trinkgeld für Mitarbeiter – und führt “Markengebühr” ein

Trinkgeld




Ein neues Gesetz in Großbritannien soll sicherstellen, dass Mitarbeiter künftig 100 Prozent ihres Trinkgeldes bekommen. Eine Restaurantkette in London macht da nicht mit – zum großen Nachteil für ihre Mitarbeiter.In nur drei Monaten soll ein neues Gesetz in Großbritannien Unternehmen verpflichten, jegliches Trinkgeld in vollem Umfang an ihre Mitarbeiter zu übergeben. “Nicht mit uns”, denkt sich ein chinesisches Restaurant in London und hat seinen Gästen kurzerhand das Trinkgeldgeben per Kartenzahlung untersagt.MehrwertsteuerDafür führt die Restaurantkette Ping Pong eine 15 Prozent “Markengebühr” ein – und die geht natürlich an das Unternehmen selbst. Sie ersetzt die davor bestehende Servicegebühr von 12,5 Prozent. Davon waren immerhin 90 Prozent an die Mitarbeiter gegangen. Ping Pong führt dubiose “Markengebühr” einDie neue “Markengebühr” solle “Franchise-Gebühren und alle markenbezogenen Ausgaben” decken, heißt es in einem Bericht des “Guardian” über die Restaurantkette. Ping Pong habe gesagt, dass die Idee eine Alternative zu steigenden Preisen sei. Man wolle aber erst im Juni eine finale Entscheidung treffen und “konstruktives Feedback miteinbeziehen”. Ping Pong ist ein Tochterunternehmen von AJT Dimsum. Diese wiederum hätten die Löhne ihrer Angestellten um 19 Prozent erhöht auf mindestens auf 12,44 Pfund pro Stunde. Das entspricht einem britischen Pfund über dem Mindestlohn. Auf diese Weise wolle man den Verlust der Trinkgelder ausgleichen. Zudem könnten Gäste jederzeit zusätzlich Trinkgeld geben, allerdings bar. Und anders als in Deutschland, zahlen in Großbritannien die wenigsten Menschen mit Bargeld. Gewerkschaft: “Ein Schlag ins Gesicht für die Angestellten”Bryan Simpson, von der Gewerkschaft Unite Union sagte gegenüber dem “Guardian”: Ein Pfund über dem Mindestlohn statt Trinkgeld “ist ein Schlag ins Gesicht für die Angestellten”. Die Einführung der “Markengebühr” sei zynisch und ein offensichtliches Beispiel für ein Restaurant, dass seine Angestellten um Trinkgeld berauben und die neuen Gesetze umgehen wolle. “Kunden werden davon ausgehen, dass diese 15 Prozent an die Mitarbeiter gehen, aber das ist so nicht. Das ist nicht aufrichtig.”Mehrwertsteuererhöhung 14.09Mehr Lohn statt Trinkgeld – das bedeutet für Angestellte zunächst einmal höhere Steuern oder Versicherungsbeiträge. Langfristig könnten dadurch aber zumindest die Beiträge für die Rentenvorsorge potenziell aufgebessert werden. Ping Pong könnte nur eine von vielen Restaurantketten sein, die ihr Trinkgeldsystem ändern, bevor die neuen Gesetze in Kraft treten. Die britische Regierung hofft, dass die Regelung bis zu 200 Millionen Pfund mehr in die Geldbeutel von Angestellten spielt. Restaurantbesitzer hingegen fürchten sich ähnlich wie hier in Deutschland vor steigenden Kosten in Zeiten hoher Inflation und geringer Ausgabebereitschaft von Besuchern.Quelle: The Guardian

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Author : Laura Csapó

Publish date : 2024-04-06 12:22:00

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